Kirchengemeinden Happurg und Kainsbach

Evangelisch-Lutherische Kirche

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Kurzbeschreibung der Kirche

Die St. Georgskirche wurde in den Jahren 1058/59 durch Bischof Gundekar von Eichstätt geweiht. Ihre Gestalt fiel wohl deshalb relativ groß aus, weil der Eichstätter Bischof als weltlicher Herr gegenüber dem Bamberger Bischof seine Besitzansprüche im Happurger Gebiet geltend machen wollte, denn Happurg befand sich an der Bistumsgrenze.

Die Kirche trägt eigentlich einen Doppelnamen: Maria und St. Georg. Ihr Grundriss mit Langhaus, Chor in 5/8 Polygonalabschluss mit außen angesetzten Strebepfeilern und einem im südlichen Winkel angesetzten Turm dürfte aus dem späten 14. Jh stammen.

Die heutige Baugestalt geht auf das 18. Jh zurück. Bei Umbauten damals blieb ein Großteil der alten Bausubstanz erhalten, aber die alte Einrichtung ging bis auf Glasfenster und eine Holzfigur des Heiligen Georg, jeweils 15. Jh, verloren. Mit einer gewölbten Holztonne erzielte man eine großzügigere Raumwirkung und ermöglichte eine zweite Empore. Dort findet man eine Strebel-Orgel des ausgehenden 19. Jh vor.

Der Dachstuhl beherbergt ein Fledermaussommerquartier der Großen Mausohren mit über 1.800 Wochenstubentieren. Es wird zu den Top-Five in Bayern gezählt und ist das größte bekannte eines Gebäudes der evang.-luth. Landeskirche in Bayern. (Großes Mausohr steht auf Roter Liste bedrohter Arten: bundesweit als „stark gefährdet“, in Bayern auf der Vorwarnstufe)


(Exkurs zur Bedeutung des Orgelbauers Strebel:
Der Nürnberger Orgelbauer Johannes Strebel (1832-1909) kam in seinen Wanderjahren, der Walz, zu dem weltberühmten Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll (1811-1899) nach Paris, der noch heute zu den weltweit bedeutendsten Orgelbauern gehört. Strebels Orgelhandwerk muss so excellent gewesen sein, dass Aristide Cavaillé-Coll ihm seine Firmenvertretung in Spanien angeboten hat. Strebel schlug das Angebot allerdings aus und kehrte nach Deutschland zurück, um 1864 bei der ebenfalls für den deutschen Orgelbau berühmten Firma Steinmeyer als Teilhaber in leitender Stellung einzutreten. Aristide Cavaillé-Coll gilt als Meister des französisch-romantischen Orgelbaus. Er hatte als international geschätzter Orgelbauer der berühmtesten Instrumente seiner Zeit (u.a.: Saint- Sulpice Paris, Notre Dame Paris, Kathedrale von Saint Denis) Maßstäbe gesetzt, die sich bis heute auswirken: französisch-Symphonischer Orgelbau, Wechselwirkung zwischen Orgelbau, Orgelspiel und Komposition. Durch ihn wurden Impulse gesetzt, die noch heute als französisch-symphonische Richtung des Orgelbaus und der Orgelliteratur für sich spricht.)