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Abendgebet |
Eröffnung
Sich bekreuzigen und sprechen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Welch eine Überraschung war das heute Mittag: Eine Trompete spielte eine Melodie, die ich sofort erkannte und mir Lust machte aufs Singen: „Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser schönen Sommerzeit“. Wie passend für Himmelfahrt.
„Geh aus, mein Herz, und suche Freud“. Nicht drinnen bleiben, sondern hinausgehen an die frische Luft unter dem blauen Himmel, sich inspirieren lassen vom Anblick der Gärten mit ihren Blumen, vom Klang der Vögel mit ihrem munteren Gezwitscher. Das tut gut und vertreibt so manche Schatten des Alltags.
Himmelfahrt lenkt den Blick nach draußen und nach oben. Aber nicht nur. Himmelfahrt ruft auch Christi Worte in Erinnerung: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ (Joh 12,32)
Christus, der Auferstandene, sitzt tatsächlich zur Rechten des Vaters. Heute denken wir daran, dass eingetreten ist, was Christus sagte. Eigentlich werden wir aber viel öfters daran erinnert. Denn jedes Mal, wenn wir unseren Glauben bekennen, wird unser Blick nach oben gelenkt: „..aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur rechten das Vaters.“ Für uns unten gibt es dazu noch eine frohe Botschaft, eine die den Ausblick noch schöner macht: Nämlich, dass wir dort unten nicht bleiben werden. Der Enge hier unten, die wir eben erleben, wird die Freiheit dort oben in Aussicht gestellt.
Ein Ausblick, der uns Mut machen möchte. Wer in eine hoffnungsvolle Zukunft schaut, fiebert erwartungsvoll den besseren Zeiten entgegen. Der bleibt nicht tatenlos stehen, sondern geht hinaus und packt das Leben an, um der besseren Zukunft entgegenzugehen.
Gebet
Wir beten:
Christus, du Auferstandener und Erhöhter -
Sende deinen Geist.
Wir bitten dich:
Verwandele uns durch deinen Geist.
Hilf uns, nicht ratlos vor den Problemen dieser Welt zu kapitulieren.
Mache uns zu deinen Zeugen.
Stärke uns im Widerstand gegen die Macht von Corona.
Ermutige uns zum Protest gegen die Macht des Bösen.
Christus, unser König,
sende deinen Geist.
Wir bitten dich:
Verwandele die Mächtigen, aber auch unsre Herzen durch deinen Geist.
Lenke den Blick vom eigenen Machterhalt weg auf die Sorgen und Nöte der anderen.
Lenke die Entscheidungen, um die gegenwärtige Not gemeinsam zu lindern.
Erfülle die Herzen mit der Sehnsucht nach Frieden.
Christus, unser Friede,
sende deinen Geist.
Wir bitten dich:
Verwandele deine Kirche durch deinen Geist.
Eine sie in ihrem Zeugnis für dich.
Lass sie gemeinsam auf dich blicken.
Begleite uns.
Christus, du Hoffnung der Welt -
Sende deinen Geist!
Amen.
Wie wohltuend ...
Stehen bleiben, nach oben schauen und Gott loben. Dem Himmel dabei nahe sein. Dem Alltag entrückt werden. Hört und erlebt selbst, wie anregend das ist, wie gut das tut:
Aber den Jüngern, die stehen blieben und nach oben schauten, war auch gesagt: „Was steht ihr da und seht zum Himmel?“ Guckt nicht nach oben, sondern guckt in die Welt: Nicht da, wo der Himmel ist, ist Gott – sondern da, wo Gott ist, ist der Himmel.
Segensbitte
Himmlischer Vater,
umgib uns mit deinem Segen,
damit wir uns auf den Weg machen können,
zu dir und den Menschen.
Amen.
Autor: Pfarrer Gottfried Kaeppel
Happurg 21.05.20