Geburtstagsfeier in St. Georg
Wenn ein Chor sein 25-jähriges Jubiläum feiert, dann gehört unbedingt Musik dazu.
Der Singkreis Kainsbach besteht nun 25 Jahre und feierte die „Silber-Hochzeit“ in der Happurger St.
Georgskirche. So mancher Besucher wird sich wohl gefragt haben: „Warum denn nicht in der
Kainsbacher Kirche?“ Die Erklärung kam schon bei den Begrüßungsworten von der Vorsitzenden
Birgit Meister. Die Kainsbacher Kirche und auch das dortige Dorfgemeinschaftshaus sind für 90
Akteure einfach zu klein.
Das musikalische Dorf
Der Jubiläumsverein hatte alle musikalischen Akteure des Dorfes zu der Geburtstagsfeier eingeladen.
Der Posaunenchor Kainsbach-Schupf unter der Leitung von Jürgen Vogel eröffnete die Feier mit
„Shine, Jesus Shine“. Danach folgten die Begrüßungsworte von der Vorsitzenden.
Sie freute sich besonders, dass sie den vielbeschäftigten Dekan Tobias Schäfer und die neue
Dekanatskantorin Silke Kupper begrüßen konnte. Natürlich waren auch Happurgs 1. Bürgermeister
Bernd Bogner und etliche Gemeinderäte anwesend. Zudem war auch Gordon Bär, der frühere
langjährige Chorleiter des Singkreises eingeladen.
Die Kainsbacher musikalische Vielfalt
Den Beginn des musikalischen Nachmittags übernahm der Posaunenchor. Die Spieler zeigten die
ganze Bandbreite ihres Könnens auf. Die Vorträge gingen von Gospel über Filmmusik bis zu einem
Beatles-Song. Präzise einstudiert und mit Schwung vorgetragen, war das schon der erste Genuss bei
dieser Geburtstagsfeier und wurde auch mit entsprechendem Applaus belohnt.
Die Posaunenchorspieler hatten noch eine Überraschung im Gepäck. Zum einen überreichten Sie ein
„Geburtstags“-Kuvert zum anderen gab es noch einen unangekündigten Vortrag. Die Musikerinnen
und Musiker setzten dunkle Brillen und schwarze Hüte auf und intonierten „Everybody needs
somebody“ von den Blues Brothers. Dafür gab es einen kräftigen Extra-Applaus.
Danach stellten sich die Männer des Gesangverein Liedertafel unter der Leitung von Ralf W. Münster
zu ihren Vorträgen auf. Mit dem einfühlsamen Vortrag „Das Morgenrot“ wurde der Liederreigen
eröffnet. Auch die Männer bewiesen ihre Dynamik, sich auf unterschiedliche Musikrichtungen
einzustellen. Vom volkstümlichen „Heimattal“ ging es in italienischer Sprache weiter mit „La
Montanara“. Die Vortragsreihe endete mit „Über sieben Brücken musst du geh’n“. Bravo-Rufe und
kräftiger Applaus war auch ihr Lohn für ihre Arbeit. Ein Kuvert als Geburtstagsgeschenk wurde auch
noch durch den Vorsitzenden überreicht.
In aller Bescheidenheit war der Jubiläumschor zuletzt an der Reihe
Der Singkreis Kainsbach, unter der Leitung von Katrin Heidner, wurde vor 25 Jahren aus ganz
pragmatischen Gründen ins Leben gerufen. Es gab seinerzeit neues Liedgut in der evangelischen
Kirche. Die Gottesdienstbesucher sollten es etwas leichter mit dem Singen der neuen Lieder haben.
Also regte der damalige Pfarrer Wolfram Schiffner an, dass sich ein kleiner Chor gründen sollte, der
sich zunächst mal das neue Liedgut erarbeitete. Pfarrer Schiffner war immer für perfekte
Organisationen gut, also „verpflichtete“ er dafür auch gleich einen Chorleiter, nämlich Gordon Bär.
Der Werdegang des Chores
Der Chor begann mit neun Sängerinnen. Beeindruckend zeigten die Sänger die Entwicklung ihres
Chores. Zunächst kamen an diesem Nachmittag neun Sängerinnen in den Chorraum und starteten
den Song „Heaven is a wonderful Place“. Die meisten der neun Sängerinnen aus der Gründungsphase
sind auch weiterhin im Chor dabei. Das war schon mal ein recht beeindruckender Vortrag. Dann
strömten aber von allen Seiten weitere Sängerinnen und auch Sänger nach vorne. Zum Schluss
standen tatsächlich fast fünfzig Sänger im Chorraum und intonierten stimmgewaltig und frisch dieses
Stück. Mit etwas Stolz in der Stimme kam die Information, dass seit 2004 die Vorträge auch
vierstimmig erfolgten. Ab 2005 löste dann Katrin Heidner den langjährigen Chorleiter Gordon Bär ab.
Wie die Sänger bekundeten, holte sie auch das Beste aus dem Chor heraus. Es seien oft
anstrengende Chorproben, sie machten aber trotzdem Spaß. Der Erfolg lässt sich hören, wie auch an
diesem Nachmittag.
Großer Zuwachs
Anfang des Jahres wuchs der Chor immens an. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda und eine
Schnupperchorprobe ließen sich viele Sängerinnen und Sänger gewinnen, in diesem Chor
mitzusingen.
Grußworte
Dekan Tobias Schäfer zeigte sich begeistert von der vielfältigen Musik in dem kleinen Dorf Kainsbach.
Er wünschte, dass auch weiterhin mit so großer Begeisterung, die gute Botschaft verkündet werden
könne.
Musikalisch zeigte das „Geburtstagskind“ seine ganze Bandbreite. Es gab Vorträge mit und ohne
Klavierbegleitung, etliche Stücke in englischer Sprache, aber auch ganz zeitgenössische Musik. Mit
sieben Stücken gestaltete der Chor die Vortragsreihe. Von berührenden bis zu „frechen“ Vorträgen
war alles dabei. Die Entstehung wurde jedoch auch in der Liedauswahl deutlich, etliche Lieder hatten
einen religiösen und christlichen Hintergrund. Der ehemalige Chorleiter kam nicht nur als Zuhörer.
Bei dem machtvollen Vortrag „Blessed be you name“ übernahm er die Klavierbegleitung.
Pfarrer Martin Pöschel hielt eine kleine Andacht und blickte auch noch mal kurz auf die
Gründungsphase des Chores und die aktuelle Wichtigkeit für die beiden Kirchengemeinden zurück. Er
sprach davon, dass sich der Chor zwar verändert habe, die Intention Gott zu loben, jedoch
gleichgeblieben sei.
Happurgs Bürgermeister hatte neben Lob und einem Kuvert auch noch eine Bitte mitgebracht. Er
wünschte sich einen „Kainsbacher Abend“ auf dem Happurger Marktplatz. Bei lauem Sommerwetter
möchte er gerne alle Kainsbacher Musikgruppen auf dem Marktplatz zu einer Serenade willkommen
heißen.
Von den Kirchengemeinden Kainsbach und Happurg gab es einen Gutschein für einen neuen Lied
Satz. Der war sehr willkommen, denn bei dem spontanen Wachstum sind Notensätze ab und zu
Mangelware. Auch die Spenden, die bei diesem Nachmittag eingingen, sollen dafür verwendet
werden. Pfarrer Pöschel dankte der Chorleiterin und der 1. Vorsitzenden für die gute Arbeit und
Organisation und überreichte Gutscheine und einen kleinen Blumenstrauß. Der Singkreis bedankte
sich mit einem kleinen Geschenk für die langjährige Arbeit bei Gordon Bär. Durch den kräftigen und
fordernden Applaus ließ sich der Chor noch auf eine Zugabe ein. Mit „What a wonderful world“ war
der musikalische Teil dann beendet. Rund um die Kirche und im Gemeindehaus warteten schon
Häppchen und Getränke auf die Besucher.
Wer sich an diesem Nachmittag wunderte, dass nicht immer alle Musikgruppen in einheitlicher
Kleidung auftraten, bekommt hier die Erklärung.
In Kainsbach ist es Tradition, dass sich die unterschiedlichen Musikgruppen „aushelfen“. Da kann es
schon mal vorkommen, dass ein Posaunenchorspieler auch noch in den beiden Chören mitwirkt.
Pfarrer Pöschel schloss sich dieser Tradition gerne an. Er spielt im Posaunenchor und singt auch im
Singkreis mit. An diesem Nachmittag war er dann auch noch für die Andacht und die
Segensspendung zuständig.
Text Marita Münster; Fotos Thomas Loos