Kirchengemeinden Happurg und Kainsbach

Evangelisch-Lutherische Kirche

Osterandacht

Kreuz Chorraum

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PDF Document icon   Osterbrief   

 

Ablauf:

Ab 9.15 Uhr        Morgenblasen, Bläser des Posaunenchors spielen aus dem eigenen Fenster
9.30 Uhr              Glockenläuten, anschließend stimmen die Bläser das Osterlied an:

„Wir wollen alle fröhlich sein“ (Evangelisches Gesangbuch Nr. 100, Strophen 1-4)

  • Wir wollen alle fröhlich sein, in dieser österlichen Zeit; denn unser Heil hat Gott bereit.
    Halleluja, Halleluja. Halleluja, Halleluja. – Gelobt sei Christus, Marien Sohn.
  • Es ist erstanden Jesu Christ, der an dem Kreuz gestorben ist, dem sei Lob, Ehr zu aller Frist. Halleluja, Halleluja...
  • Er hat zerstört der Höllen Pfort, die Seinen all herausgeführt und uns erlöst vom ewgen Tod. Halleluja, Halleluja...
  • Es singt der ganze Erdenkreis dem Gottessohne Lob und Preis, der uns erkauft das Paradeis. Halleluja, Halleluja...

eigene Osterkerze anzünden

Eröffnung und Gebet


Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lebendiger Gott, wir preisen dich. Du bist der Morgen und der Abend, der Anfang und das Ende der Zeit.

Von dir kommt alles, was geschieht. Leite uns mit deiner Lebenskraft durch die dunkeln Zeiten.

Halte unsere Hoffnung wach. Stärke unser Vertrauen und unsere Liebe, unser Mitgefühl und unsere Geduld.
Wir rechnen mit Dir. Du bist das Leben. Amen.

Lesung Matthäus 28, 1-7


Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Erscheinung war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. Die Wachen aber erbebten aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt und seht die Stätte, wo er gelegen hat; und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern: Er ist auferstanden von den Toten.

Geistliches Wort


Liebe Gemeinde,

frohe Ostern! Dieser Wunsch fällt in diesen Tagen manchem nicht so leicht. Da gibt es Sorgen, Ängste und viele andere Umstände, die die Festlaune von Ostern überschatten. Deshalb habe ich zum Singen an Ostersonntag das Lied „Wir wollen alle fröhlich sein“ ausgewählt. Und ich finde: Schon die ersten Worte treffen den richtigen Ton. Da heißt es nicht, „wir sind“ sondern „wir wollen alle fröhlich sein“. Wir haben es vor. Ob es uns gelingt, werden wir sehen.

Das Lied nennt allerdings einen Grund, weshalb das dennoch klappen kann: „denn unser Heil hat Gott bereit“. Heil bleiben und sein, das möchte in diesen Tagen jeder von uns. Wir denken da besonders an unsere Gesundheit und tun momentan mit Abstandhalten, Kontaktverbot und Vorsicht viel, um das zu erreichen. Zur Gesundheit gehört aber noch mehr, da gehört zum unversehrten Leib auch die Seele. Lange galt deshalb auch die „heilende Kunst“ als „heilige Kunst“. Dieses Verständnis drückt sich darin aus, dass Ärzte in früheren Jahrhunderten oft zugleich Priester waren. Und man brachte das Wohlbefinden eines Menschen dann auch mit der Beziehung zu Gott in Verbindung. Wieviel Gott hierfür getan hat, wieviel er für uns getan hat und noch tut, das bringt die Osterzeit mit ihren Liedern immer wieder zum Klingen.

„Er ist erstanden Jesus Christ“ heißt es zu Beginn der nächsten Strophe. Wie Menschen sich dieses wundersame Geheimnis vorstellen sehen wir auf dem Bild von Tiepolo. Der Künstler dieses Deckengemäldes ist einer der Söhne des sehr viel berühmteren Vater Giovanni Battista Tiepolo. Es ist ein ungewöhnliches Bild. Der Auferstandene hebt sich ab von einem hellleuchtenden Wolkenmeer und scheint zu schweben zwischen Himmel und Erde. Steigt er dabei in die Luft, springt er oder tanzt er? Ein Tanz zu Ostern? Wären meine Schritte auch so beschwingt? Oder fehlt mir etwas dazu? Die Osterfahne jedenfalls hat er sich über die Schulter gelegt, wie das große schwere Kreuz, das er Tage zuvor schleppen musste. Jetzt nimmt er die Fahne aber mit Leichtigkeit. Wir merken: In dem Bild steckt viel Bewegung. Nur von Glück und ausgelassener Freude ist in den Gesichtszügen dieses Auferstandenen nichts zu finden. Sein Blick wirkt in sich gekehrt. Man kann auch meinen, dass er nach unten blickt auf die, die zu ihm aufschauen und segnet sie mit seiner erhobenen Rechten.

Den Segen des Auferstandenen verknüpft die Apostelgeschichte mit einem Psalm: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel unter deine Füße lege“ (Psalm 110,1). Wenn ich das auf die Szene des Deckengemäldes übertrage, heißt das für den Betrachter, der nach oben schaut: ‚Setze dich unten ruhig hin, bete und vertraue seinem Segen. Sieh auf den Auferstandenen. So wie er lebt, wird Gott auch dich durch deine Schwierigkeiten bringen.‘

Es ist ein Bild, das uns Hoffnung machen möchte, ein Hoffnungsbild. Und die Hoffnung, dass dieser Spuk des Virus bald ein Ende haben wird, die Hoffnung, dass nicht das Corona-Virus das Königs-Virus ist und uns weiter bestimmen wird, diese Hoffnung wollen wir nicht aufgeben. Die Osterbotschaft macht uns Hoffnung, dass ein anderer die Krone aufhat und die Siegesfahne schwingt. Deshalb können wir in diesen Tagen fröhlich sein und mutig in die Zukunft blicken.

Frohe Ostern!

Fürbitten


Großer Gott, heute ist Ostern. Du hast Jesus auferweckt. Was für ein Wunder!

Gott wir danken dir heute für….
Wir bitten dich für… (Menschen, die krank/ traurig/ erschöpft… sind).
Wir nennen vor dir besonders…. (Namen nennen).
Gib du auf sie Acht! Danke, Jesus, dass du lebst und uns hörst.

Bleibe bei uns - heute und an jedem neuen Tag. Amen.

Vater unser im Himmel...

Segen


Der Gott allen Trostes und aller Verheißung, segne und behüte dich.

Er begleite dich mit seiner unerschöpflichen Liebe.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Seine Güte schafft neues Leben.

Gott wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.

Schutz und Schirm vor allem Bösen.

Stärke und Hilfe zu allem Guten.

Sei gesegnet!

Geh in Frieden! Amen.

Autor: Pfarrer Gottfried Kaeppel,
Happurg 11.04.20